In der langfristigen Vermögensplanung spielen der Unterschied zwischen Geldwerten und Sachwerten und die Begriffe Geldwert und Sachwert zentrale Rollen.

Für eine solide Anlagestrategie sollten Anleger die wesentlichen Unterschiede kennen und wissen, wann welches Instrument zum Einsatz  kommen sollte.

Gerade bei der privaten Altersvorsorge machen die einen oder anderen Sparer Fehler, die am Ende viel Geld kosten.

Wir zeigen in diesem Beitrag die Unterschiede auf, die Vor- und Nachteile und erläutern, wann welche Investments sinnvoll sind.

Geldwerte – die klassischen Inflationsopfer

In die Kategorie „Geldwerte“ fallen alle Anlagemöglichkeiten, die wiederum in Geld investieren.

Neben Bargeld zählen dazu

  • Sparbücher
  • Tagesgelder
  • Festgelder
  • Anleihen
  • Geldmarktpapiere
  • Klassische Lebens- und Rentenversicherungen
  • Bausparverträge

Allen diesen Anlageformen ist eines gemeinsam: Das angelegte Geld ist wiederum in Geld investiert.

Damit unterliegt das Investment automatisch der Inflation.

Klassische Lebens- oder Rentenversicherungen stellten für die breite Masse der Bevölkerung die Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung dar.

Inflation bei Sparverträgen – so groß ist die Lücke wirklich

Was passiert aber, wenn das Guthaben vom Tag der ersten Sparrate an über 25 Jahre einer Inflation von nur 1,8 Prozent ausgesetzt ist? Angenommen, Sie legen jeden Monat 100 Euro in eine klassische Rentenversicherung an.

Ohne Zinsen beträgt ihr Guthaben nach 25 Jahren 30.000 Euro.

Bei einem durchschnittlichen Zinssatz von zwei Prozent können Sie 38.853 Euro Ihr eigen nennen.

Berücksichtigen wir jetzt jedoch die Inflationsrate von beispielsweise 1,8 Prozent, verbleibt Ihnen noch ein Kaufkraftgegenwert von 24.873 Euro.

Wir sprechen hier „nur“ von 30.000 Euro Einzahlung.

Für eine solide zusätzliche Altersvorsorge ist von anderen Zahlen die Rede.

Für eine Zusatzrente von 1.052 Euro für die Dauer von 25 Jahren benötigen Sie ein inflationsbereinigtes Anfangskapital von 250.000 Euro.

Beitragsdynamik – der Trugschluss bei den Versicherern

Versicherer bieten als Inflationsausgleich eine Leistungsdynamik an, die allerdings auch mit einer Beitragsdynamik einhergeht.

In der Regel beläuft sich die jährliche Dynamisierung auf drei oder fünf Prozent.

Können Sie sich vorstellen, wie sich ihr monatlicher oder jährlicher Sparbeitrag über die Jahre entwickelt?

Wir verraten  Ihnen, Ihre Einkommensentwicklung kann da nicht mithalten.

Hier die Tabelle, allerdings nur für die Dauer von 20 Jahren mit einer Dynamisierung von fünf Prozent pro Jahr:

Unterschied zwischen Geldwerten und Sachwerten Dynamik

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten Sparer die Dynamisierung der Verträge nach fünf Jahren oder sechs Jahren wieder einstellen.

Damit zerplatzt zwar der Traum vom sorglosen Ruhestand, aber die laufenden Kosten während der Ansparphase geraten nicht aus dem Ruder.

Kaufkraftverlust bei Einmalanlagen

Angenommen, Sie investieren 20.000 Euro in eine Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren.

Der Zinssatz beträgt ebenfalls zwei Prozent, die Inflationsrate beispielsweise 1,8 Prozent.

Für die Zinsen lässt sich die Entwicklung leicht ermitteln.

Zinsen abzüglich Inflationsrate gleich Ertrag. 0,2 Prozent Ertrag vor Steuer sind ja auch ganz schön. ….

Bei Fälligkeit der Anleihe erhalten Sie zwar 20.000 Euro zurückbezahlt, die Kaufkraft dieser 20.000 Euro ist allerdings auf 16.732 Euro geschrumpft.

Um das Spiel auf die Spitze zu treiben, ermitteln wir noch die Summe der Zinserträge.

Sie erhalten zehn Jahre lang 40 Euro inflationsbereinigt als Ertrag, 400 Euro.

In der Summe erwirtschaftete Ihr Investment von 20.000 Euro nach zehn Jahren ein Minus von 2.868 Euro.

Die berechtigte Frage, die an dieser Stelle auftaucht, lautet: „Wie kann ich mit einer negativen Rendite meine Rente aufbessern?“ Gar nicht.

Diese Berechnungsbeispiele gelten für alle oben aufgeführten Investments in Geldgegenwerte. Die Zinsen und die Inflation mögen variieren, das Prinzip des Kaufkraftverlustes ist allen gemein.

Möglichen, aber nicht garantierten Kursverlusten an Aktienbörsen stehen garantierte Wertverluste durch die Inflation gegenüber.

Sachwerte – so schlagen Sie der Inflation ein Schnippchen

Nachdem wir die Problematik von Geldwerten erläutert haben, kommen wir jetzt zu den Sachwerten. Als Sachwerte gelten allgemein Aktien und  Immobilien.

Natürlich lässt sich die Zugehörigkeit auf alle Objekte ausdehnen, bei denen eine Wertsteigerung einkalkuliert werden kann.

Gold gilt als Sachwert, allerdings mit dem Nachteil, dass Erträge nur mit dem Verkauf realisiert werden können. Gleiches gilt auch für Kunst oder Wein.

Für den klassischen Investor greifen Aktien und Immobilien.

Der Kurs einer Aktie spiegelt die Erwartung der Anleger in künftige Gewinne des Unternehmens, ihre Dividenden, wider.

Die Aktie verbrieft ein Teileigentum an einem Unternehmen, das auch Produktionsanlagen und Immobilien, als auch Personalkosten und Produktionskosten umfasst.

Steigen die Produktionskosten durch steigende Löhne, gibt die Firma diese Kostensteigerung durch eine Preiserhöhung an den nächsten Abnehmer in der Kette weiter.

In einem vereinfachten Modell haben Lohnsteigerungen oder Preiserhöhungen im Wareneinkauf keine Auswirkung auf den Kurs der Aktie.

Aktien sind inflationsresistente Sachwerte, die bei einer umsichtigen Auswahl der Titel trotz der Kursschwankungen an den Börsen langfristig Stabilität und Wertzuwachs in das Depot bringen.

Es gibt Anleger, die Sicherheit und solide Renditen suchen, aber sagen, ihr Investment muss am nächsten Morgen noch genauso viel Wert sein, als am Abend zuvor.

Das Auf und Ab der Aktienmärkte steht dieser Einstellung zumindest kurzfristig kontraproduktiv gegenüber.

Immobilien als Altersversorgung – für alle, die es gerne ein bisschen „mehr“ hätten

Für Anleger, die langfristig Sicherheit, solide Renditen und Sicherheit vor Inflation suchen, gibt es im Grunde nur eine Lösung: Immobilienerwerb.

Immobilien bieten

  • mehr Sicherheit
  • mehr stabile Rendite
  • mehr Inflationsschutz

als alle anderen Kapitalanlagen.

Voraussetzung ist natürlich, dass Anleger die Finger von sogenannten Schnäppchen, auf Deutsch Schrottimmobilien, lassen.

Gute Immobilien als Kapitalanlage haben ihren Preis, sind aber langfristig auch ihr Geld wert.

Die Auswahlkriterien für eine vermietete Immobilie sind völlig andere, als für die selbst genutzte Immobilie.

Natürlich spielt bei beiden die Lage eine Rolle, das emotionale Engagement sollte aber völlig in den Hintergrund treten.

Der Köder muss dem Fisch, nicht dem Angler schmecken.

Gleiches gilt auch für die Fremdvermietung.

Die Eltern, die mit zwei Kindern im Grünen wohnen, würden niemals in die Zwei-Zimmer-Wohnung mitten in der Stadt, direkt über den Straßencafes, ziehen.

Die Eltern nicht, aber der Single, der bereit ist, ihnen für eine Wohnung in solcher Lage eine überdurchschnittliche Miete zu bezahlen.

Was macht Immobilien so attraktiv und verleiht ihnen den Ausnahmestatus in Bezug auf Sicherung des Wohlstandes im Alter?

Ganz einfach: Während Erträge aus Geldanlagen durch die Inflation im Laufe der Zeit weniger werden, lassen sich die Mieten an die Inflation koppeln.

Als Alternative bietet sich entweder ein Staffelmietvertrag oder alle paar Jahr die klassische Mieterhöhung.

Der Vermieter hat keine Einbußen bei der Kaufkraft seiner Mieterträge.

Darüber hinaus kann er sich daran erfreuen, dass sein Investment an Wert gewinnt.

Gute Immobilien werden immer einen Wertzuwachs erfahren – Grund und Boden lassen sich nicht beliebig vervielfachen.

Was allerdings so einfach klingt, eine Immobilie erwerben und vermieten, erfordert zumindest beim Erwerb eine gewisse Erfahrung.

Welche Lagen haben auch in Zukunft Potenzial, bei welchen Stadtteilen ist der Stern am Untergehen?

Wie sieht es mit der Bausubstanz aus, stehen verdeckt in naher Zukunft hohe Investitionskosten an?

Der Erwerb sollte in der Regel von einem Fachmann begleitet werden, welcher die regionalen Märkte und ihre Eigenarten kennt.

Geld- oder Sachwert – wann kommt was zum Tragen?

Ein Investment in Aktien oder Immobilien sollte nur für den Teil des Vermögens greifen, der einer langfristigen Anlagestrategie dient.

Laufzeiten ab fünf Jahre bis hin zum Vermögensaufbau für die Rente greift bei Aktien. In der Vergangenheit waren Kurskorrekturen an den Börse nach fünf Jahren wieder ausgeglichen.

Wer allerdings zu einem bestimmten Zeitpunkt einen festen Betrag benötigt, sollte in diesem Fall nicht auf Aktien setzen.

Immobilien reagieren gerade bei der Wertentwicklung sehr viel langsamer.

Hier empfehlen Experten einen Mindestanlagehorizont von zehn Jahren.

Wir hatten bei Geldwerten immer wieder von der Inflation gesprochen.

Für Zeiträume von zwei oder fünf Jahren kann man eine Inflationsrate von zwei Prozent ignorieren.

„Zielsparen“ oder die Anlage der eisernen Reserve sind auf jeden Fall mit Hilfe eines Tagesgeldkontos oder festverzinslicher Wertpapiere gut zu realisieren.

Klassische Lebens  – oder Rentenversicherungen sollten allerdings für jeden Sparer hinsichtlich seiner Altersvorsorge ein absolutes no-go sein, staatliche Förderungen hin oder her. 

Wollen Sie mehr Details zu den Unterschieden zwischen Geldwerten und Sachwerten erfahren? Dann sehen Sie sich unser kostenloses Online-Seminar dazu jetzt an:


VIA
VIA